Einmal über die Alpen

Traditionell fand in diesem Jahr wieder eine mehrtägige Radtour in den Trikots der französischen Radfreunde des Amicale Cyclotouriste de Changé (A.C.T.C.) statt. Karsten Keidel, Helmuth Storck, Ulrich Wiegand und Bernd Prokupek stellten sich  Anfang September einer ganz besonderen Herausforderung, nämlich der Alpenüberquerung von München nach Venedig. Der Transalp verbindet nicht nur die beiden weltbekannten Städte miteinander, sondern führt auch durch beeindruckende Naturräume, wie die zum Weltnaturerbe zählenden Dolomiten.

An landschaftlichen Highlights war diese Strecke schwer zu toppen. München, Tegernsee, Achensee, Alpenhauptkamm, Südtirol, Dolomiten und Venedig; kein Tag verging ohne Höhepunkt. Da man die Strecke in einer Woche schaffen wollte, galt es auch Tagesetappen von mehr als 100 Kilometern zu bewältigen.

Los ging es entlang des Isar-Radweges von München nach Bad Tölz, bevor am zweiten Tag 115 Kilometer auf die Radler warteten. Nach einem herrlichen Blick auf den Sylvenstein-Stausee und einer Rast am Achensee, hieß es „Herzlich Willkommen“ in Österreich. Ab dem Achenpass verlief die Route auf der Alten Römerstraße und dem Inn-Radweg bis nach Innsbruck.

Tags drauf stand dann die erste große Hürde der Alpenüberquerung bevor. Die Auffahrt zum „Brenner“ bleibt ein unvergessliches, aber auch anstrengendes Erlebnis. Als die 1.360 Meter ü.N.N. geschafft waren, rollte man durch urige südtiroler Bergdörfer des Pflerschtals weiter bis nach Sterzing. Die historische Altstadt und insbesondere die Einkehr im „Sterzinger Hof“ waren Belohnung genug.

Der nächste Tourtag führte die Pedaleure knapp 100 km durch das langgezogene Pustertal von Sterzing nach Toblach, bevor am fünften Tag die schönste Etappe der ganzen Reise folgte: Der Dolomiten-Radweg beeindruckte mit herrlichen Blicken auf die mächtige Gebirgsgruppe, unter anderem auf die „Drei Zinnen“ (2.999 m). „Toblach – Ponte nelle Alpi“ – 110 Kilometern purer Radgenuss.

Mit der Auffahrt zum letzten Passübergang „Sella di Fadalto“ hieß das Ziel am vorletzten Tag Treviso in der Region Venetien. Das Quartett ließ die Alpen hinter sich und radelte durch die zauberhafte Landschaft Norditaliens.

Nach einer Woche im Sattel stieg dann die Vorfreude auf Venedig, dem Etappenziel. Die letzten 70 Kilometer fuhr man auf idyllischen und ruhigen Radwegen dem Etappenziel „Venezia“ entgegen. Canale Grande, Gondoliere, Markusplatz, Dogenpalast, was für Anblicke bei herrlichem Sonnenschein.

Es bleibt ein unvergessliches Erlebnis, das wir auch ein Stück weit unserer Partnerschaft mit Changé zu verdanken haben. Landschaftlich war die Strecke super abwechslungsreich, von sanften Hügeln des Alpenvorlandes bis hin zum Alpenhauptkamm, von den beeindruckenden Dolomiten bis hin zur venezianischen Ebene – genial.

Im Logbuch dieser Alpenüberquerung stehen 650 Kilometer und knapp 7.000 Höhenmeter. Das alles – Gott sei Dank – ohne Sturz und Panne.

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Geschafft! Nach einer Woche im Sattel, 650 Kilometern, vielen wunderbaren Eindrücken und einer tollen Kameradschaft genossen Helmuth Storck, Karsten Keidel, Bernd Prokupek und Ulrich Wiegand (v.li.) noch einige Stunden die Lagunenstadt Venedig, bevor es mit dem Zug zurück nach München ging.